Die Gedanken sind frei! – Stimmt das?
“Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“
– Mark Aurel –
„Wenn wir denken, dass wir denken, denken wir oft nur, dass wir denken.“
Kennst du diesen Spruch? Er drückt sehr gut aus, was die Verhaltens- und Neurowissenschaftler nachgewiesen haben, nämlich dass unser Denken tatsächlich vorwiegend unbewusst und automatisch abläuft.
Wir denken ununterbrochen
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Durchschnittsmensch rund 60.000 Gedanken am Tag hat; das sind 22 Millionen im Jahr! Wir denken also ununterbrochen und können uns diesem Gedankenstrom nur entziehen, wenn wir schlafen. Wir wissen auch, dass Gedanken unsere Gefühle beeinflussen, unsere Gefühle wiederum unser Handeln steuern und unser Handeln unser Leben gestaltet. Das heißt Gedanken haben eine weitreichende Auswirkung auf unser Leben.
Wir haben eine Vorliebe für Wiederkäuen und Negativität
Von diesem enormen Gedankenstrom, der uns tagtäglich durch den Kopf geht, sind nur 3 bis 5 Prozent neue Gedanken, also positive, aufbauende und kreative Gedanken. Mehr lassen wir nicht zu, sagen die Wissenschaftler. Der Rest ist Wiederholung von Wissen, Erfahrungen und Faustregeln (= Heuristik). Es ist sozusagen ein geistiges Wiederkäuen der immer gleichen Gedanken. Besonders wichtig ist, dass 27 Prozent unserer Gedanken negativ und destruktiv sind.
Alltägliche Gedankenmuster
Kommen dir vielleicht folgende Szenarien bekannt vor:
- Du hast ein super positives Feedback für etwas erhalten (vielleicht für eine Prüfung, eine besondere Leistung in deiner Firma, etc.) und kannst dich aber nicht freuen, da deine Gedanken auf einen kleinen Kritikpunkt fixiert sind.
- Auf dem gestrigen Elternabend haben dich die Eltern von der besten Freundin deiner Tochter nicht gegrüßt, dabei kennt ihr euch doch, und nun grübelst du, ob du etwas falsch gemacht hast.
- Du hattest gestern eine sehr heftige Auseinandersetzung mit einer Kollegin und warst heute den ganzen Tag verbittert und wütend, obwohl es eigentlich objektiv gesehen ein guter Tag war
Negativitätstendenz als Überlebensstrategie
Falls du diese oder ähnliche Situationen kennst, kannst du dich damit trösten, dass es den meisten Menschen so geht wie dir. Die Wissenschaftler führen diese destruktiven Gedankengänge auf die sogenannte angeborene, sehr ausgeprägte Negativitätstendenz zurück. Aus evolutionärer Sicht ist es wichtig für das Überleben, Mängel oder Defizite schnell zu sehen. D.h. unser Gehirn verankert viel schneller und länger negative Erfahrungen als positive. Dr. Rick Hanson, ein bekannter amerikanischer Neuropsychologe und Buchautor, sagte einmal dazu: „Im Grunde ist das Gehirn wie ein Magnet für negative Erfahrungen und wie Teflon für positive Erfahrungen.“ Somit verpassen wir viele aufbauende und schöne Momente. Wir hemmen und blockieren uns selbst, verschwenden kostbare Energie und machen uns das Leben schwer.
Unser Gehirn ist veränderbar
Doch hier kommt die gute Nachricht: Unser Gehirn ist formbar (= Neuroplastizität), und das bis ins hohe Alter. Unser Gehirn kann jederzeit neue Verknüpfungen und damit neue neuronale Bahnen (Leitbahnen der elektrischen Impulse zwischen Gehirn und Körper) bilden. Je öfter wir diese Nervenbahnen nutzen, desto ausgeprägter werden sie. Bildlich gesprochen: aus einem kleinen Trampelpfad wird eine neuronale Autobahn. Es gibt neuronale Bahnen, die man umleiten, überschreiben, verstärken oder hemmen kann. Kurz gesagt: unser Gehirn verfügt über ein riesiges Potenzial für Veränderung und Wachstum. Das können wir uns zu Nutze machen, um positive Geisteszustände und damit unser Wohlbefinden zu fördern. Es geht also darum, positive Erfahrungen zu stärken, um so negative immer mehr in den Hintergrund treten zu lassen.
Schaffe neue neuronale Glückspfade
Im folgenden gebe ich dir ein paar Tipps, wie du dies in die Praxis umsetzen kannst:
1. Fokussiere dich auf die erfreulichen und schönen Dinge in deinem Leben:
- Nimm eine schöne Erfahrung, egal wie klein sie ist, ganz bewusst und mit all deinen Sinnen auf und genieße sie so oft und so lange wie möglich; hierzu eignet sich auch gut das Achtsamkeits-Training
- Führe ein Glücksspender-Album, in dem du motivierende Zitate und kraftspendende Bilder sammelst, die du dir immer wieder anschauen kannst
- Fülle einen Behälter mit Glücksmomenten; das ist z.B. unser Familienritual: Im Laufe eines Jahres notiert jeder von uns seine Glücksmomente auf einzelne Zettel und sammelt sie in einem eigenen Glas. Wenn wir Stärkung suchen, können wir in uns so ganz einfach unsere Glücksmomente wieder ins Gedächtnis rufen. Spätestens zur Neujahrszeit jedoch lesen wir uns diese gegenseitig vor und feiern sie gemeinsam.
2. Tieferes Nachdenken und erforschen:
- Wenn immer wieder negative Emotionen wie Angst und Traurigkeit in dir getriggert werden, solltest du dich an die uns innewohnende Negativitätstendenz erinnern und hinterfragen, ob deine emotionalen Reaktionen tatsächlich angebracht sind. Du solltest dich bemühen, bestimmte Methoden zu erlernen, wie du mit diesen Triggern angemessen umgehen kannst.
Fazit
Eine derartige Fülle von 60.000 Gedanken am Tag können wir natürlich nicht kontrollieren. Doch wir haben die freie Wahl, unsere Gedanken in eine bestimmte (uns zuträgliche) Richtung zu lenken.
Was denkst du?
Wenn es dir schwer fällt, aus deinen negativen Gedankenmustern auszusteigen oder du dich vielleicht gedanklich mit einem bestimmten Thema herum quälst, unterstütze ich dich gerne mit den sehr kreativen und wirkungsvollen Methoden der Kinesiologie darin, hinter die Muster zu schauen und mit dir gemeinsam einen neuen Glückspfad anzulegen. Kontaktiere mich gerne über dieses Formular oder erreiche mich telefonisch.
Liebe Grüße,
Carmen Hart
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